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Warum wurden 1873 so viele Feuerwehren in Deutschland gegründet?

Hardy Seiler
Hardy Seiler
2025-07-17 08:10:34
Anzahl der Antworten : 12
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Die Freiwilligen Feuerwehren verwendeten damals neuartige und leistungsfähigere Spritzen, die vom Heidelberger Ingenieur Carl Metz gefertigt wurden. Die Idee setzte sich schnell durch, und schon wenige Jahre später gab es in der Region zahlreiche weitere ähnliche Organisationen. Der Begriff Feuerwehr wurde 1847 das erste Mal in einer Karlsruher Zeitung verwendet. Christian Hengst hatte 1846 in Durlach eines der ersten freiwilligen Pompiers-Corps gegründet und setzte bei einem Großbrand des Großherzoglichen Hoftheaters in Karlsruhe die Stadtspritze Nr. 2 von Metz ein. Dies brachte die neuen Methoden der Brandbekämpfung tagelang in die überregionale Presse. In Deutschland entstand 1835 dann die erste deutsch gegründete Feuerwehr. 1841 erfolgte die Aufstellung der ersten Freiwilligen Feuerwehr nach heutigem Verständnis im sächsischen Meißen. Meist sind sie aus politisch revolutionär eingestellten Turnvereinen hervorgegangen. Die Freiwilligen Feuerwehren verwendeten damals neuartige und leistungsfähigere Spritzen, die vom Heidelberger Ingenieur Carl Metz gefertigt wurden.
Birgitta Herbst
Birgitta Herbst
2025-07-17 03:14:14
Anzahl der Antworten : 16
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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzt in Bayern ein Gründungsboom an Freiwilligen Feuerwehren ein. Zahlreiche haarsträubende Brände, die teils ganze Städte in Asche legten, ließen die Erkenntnis reifen, dass es einer besseren Organisation bedurfte. Der Fabrikant Carl Metz aus Heidelberg brachte von Reisen nach Frankreich Wissen über die dortige, militärisch strukturierte Brandabwehr mit und begann, in Deutschland Löschspritzen zu vertreiben - erstmals verbunden mit einer fachlichen Ausbildung sowie regelmäßigen Übungen. Einige Feuerwehren entstanden aus den bestehenden Turnerschaften heraus. "Ein Brand war damals für die Leute eine Katastrophe", sagt Neugebauer. "Man hat erkannt, wie wertvoll und wichtig die Strukturiertheit beim Löschen ist." In der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Garching wird auf eine Verordnung König Ludwigs II. verwiesen, der 1868 mit seiner "Königlich allerhöchsten Verordnung, die Verhütung von Feuergefahren betreffend" zur Gründung von Feuerwehrvereinen aufrief. Vorgeschrieben wurde dabei auch eine einheitliche Ausbildung. In Garching, damals ein Dorf mit gut 500 Einwohnern, schlossen sich daraufhin im Jahr 1873 79 Männer zur Freiwilligen Feuerwehr zusammen. Auch in Unterföhring gründete sich im selben Jahr die Feuerwehr.