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Welche Rolle spielt die Kirche in der mittelalterlichen Gesellschaft?

Lilly Preuß
Lilly Preuß
2025-07-14 05:07:02
Anzahl der Antworten : 14
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Die Kirche war die zweite große Einrichtung mit Macht und Reichtum. Neben der Herrschaft des Adels war die Kirche die zweite große Einrichtung mit Macht und Reichtum. Ganz oben stand der Papst, es folgten die Erzbischöfe und Bischöfe und am Ende standen die Dorfgeistlichen oder Dorfpfarrer. Die Kirche war ziemlich reich. Wenn man die Domschätze des Mittelalters betrachtet, so zeigt sich darin schon der Reichtum der Kirche. Dazu kam der Grundbesitz. Mit der Zeit wurden die Kirchenfürsten immer einflussreicher und manche geistlichen Fürsten waren den weltlichen an Reichtum, an Macht und Einfluss weit überlegen. Dieser Reichtum, der auch oft missbraucht wurde, führte auch zu Widerstand, der Ende des Mittelalters in die Reformation münden sollte. Auch Päpste nutzten diesen Ablasshandel und so kam sehr viel Geld in die Kirchenkassen und die Kirche wurde immer reicher. So waren große Teile des bäuerlichen Ackerlandes in der Hand der Kirche. Sie waren oft gleichzeitig auch mächtige weltliche Fürsten, mit Land und Besitz ausgestattet und versahen hohe Ämter. Zum Beispiel waren die Erzbischöfe von Mainz lange Zeit auch Erzkanzler der deutschen Könige. Und auch zu den Kurfürsten, die ja den König wählten, zählten gleich drei hohe geistliche Fürsten. Dadurch besaßen sie auch politische Macht, konnten sie doch mitbestimmen, wer König wurde.
Hans-J. Zeller
Hans-J. Zeller
2025-07-14 04:54:12
Anzahl der Antworten : 11
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Die Kirche des Mittelalters sah die Ständegesellschaft als Gottes Wille an und propagierte diese mit großer Unterstützung durch herrschende Schichten und den Adel. Die Kirche war eine der wenigen Institutionen im Mittelalter, die auch Menschen aus sozial schwachen Schichten eine Möglichkeit auf Bildung boten. Doch die christliche Kirche benutzte diese Machtposition im Mittelalter nachweislich auch um eigene Vergehen schön zu reden oder zu vertuschen. Die Glaubensgrundlagen wurden im Mittelalter schon mit der Erziehung gelegt und im Laufe des Erwachsenwerdens noch gefestigt. Die Kirche spielte auch eine wichtige Rolle bei der Befriedung und Lenkung der Angst vor dem Teufel und dem Fegefeuer, die im Mittelalter noch viel tiefer verwurzelt war, als dies heute der Fall ist. Der Grundsatz von Vergebung und Barmherzigkeit, die sich auch in der caritativen Arbeit der Mönche und Schwestern von Klöstern wiederspiegelte, fand im Mittelalter Zuspruch. Die Angst vor dem Teufel und dem Fegefeuer bot allein schon aus diesem Grund einen konstanten Zustrom an Gläubigen. Die Kirche bot auch einen Rahmen für Glaubenskriege wie die Kreuzzüge, die vornehmlich im Namen des Christentums gegen das Morgenland, also die Religion des Islam geführt wurden. Die religiösen Gemeinschaften des Mittelalters waren schon äußerlich erkennbar, etwa durch die typische Mönchskutte.