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Warum Geschichtsunterricht in der Schule?

Hasan Hoffmann
Hasan Hoffmann
2025-08-13 14:59:32
Anzahl der Antworten : 12
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95 Prozent der Deutschen finden es sehr wichtig oder wichtig, dass Schüler in der Schule Geschichtsunterricht haben. Doch die Umfrage zeigt auch große Defizite bei der Vermittlung von Geschichtswissen. Vier von zehn der befragten 14- bis 16-jährigen Schüler kennen Auschwitz-Birkenau nicht. Geschichtsunterricht ist moderner geworden, bekommt von Schülern gute Noten und ist in Summe besser als sein Ruf. Wie soll der Unterricht für das 21. Jahrhundert aussehen, welche Inhalte, welches Wissen und vor allem, welche Form der Wissensvermittlung sollen Ziel sein? Um diese und andere Fragen ging es in einer Podiumsrunde am 28. September 2017 zum Auftakt der Tagung in Berlin. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den künftigen Geschichtsunterricht in Deutschland? Wie sollte er gestaltet sein und was an Wissen und Kompetenzen vermitteln?
Bianka Naumann
Bianka Naumann
2025-08-04 21:36:59
Anzahl der Antworten : 10
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Geschichte wird in Deutschland seit über 200 Jahren in Schulen als eigenständiges Fach unterrichtet und hat dabei selbst eine wechselvolle Geschichte durchlaufen. Aus Sicht des VHD ist ein methodisch reflektierter, didaktisch versierter und inhaltlich fundierter Geschichtsunterricht an sämtlichen Schulformen in der Gegenwart unverzichtbar. Guter Geschichtsunterricht schult das kritische Denken. Er zeigt, wie man quellengestützt argumentieren und dabei verschiedene Perspektiven berücksichtigen kann. Er ermuntert Kinder und Jugendliche sich aktiv und kritisch mit der Geschichte, aber auch mit dem gesellschaftlichen Umgang mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Er verdeutlicht nicht nur, was an der eigenen Gegenwart als historisch geworden zu begreifen ist, sondern auch welche Entwicklungen der Vergangenheit sich warum nicht durchgesetzt haben. Er bietet Orientierung in einer zunehmend unübersichtlichen Welt, zugleich aber hinterfragt er unreflektierte historische Identifikationsmuster.
Halil Peters
Halil Peters
2025-07-28 04:26:12
Anzahl der Antworten : 13
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Denn Schüler sollten sich nicht nur, sie müssen sich mit (deutscher) Geschichte auskennen. Denn wer sich einmal im Unterricht mit der Flüchtlingsproblematik beschäftigt hat, der wird gewiss keine rechtsradikalen Parteien wählen, die Flüchtlinge zum Feindbild erklären oder Zäune bauen wollen; ihm wäre nämlich bekannt, wie viele Menschen im 19. Jahrhundert aus wirtschaftlichen (!) und wie viele aus politischen Gründen während des Dritten Reichs allein aus Deutschland geflohen sind. Die aktuelle Krise würde sicher anders eingeordnet werden und das schrille Panikgeschrei all derjenigen, die das drohende Ende Deutschlands heraufbeschwören, würde wohl großenteils verpuffen. Wer sich im Unterricht mit der deutsch-französischen Geschichte, die jahrhundertelang durch Hass geprägt war, befasst hat, der begreift, dass die Europäische Union eigentlich ein Wunder ist. Vor dem Hintergrund der beiden Weltkriege ist diese Union sogar eine Art Weltwunder, das man gern kritisieren darf, das es aber unbedingt zu bewahren gilt. Bunter, spannender und vor allem durchgehender Geschichtsunterricht ist dagegen das wirkungsvollste Mittel. Und dieser Geschichtsunterricht muss von ausgebildeten Fachlehrern unterrichtet werden - nicht von Vertretungslehrern und nicht von Geografielehrern, die Geschichte irgendwie noch nebenbei abdecken.
Henry Glaser
Henry Glaser
2025-07-19 09:13:13
Anzahl der Antworten : 19
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Um genau zu wissen, wohin man geht, muss man zunächst verstehen, woher man kommt. Dazu braucht man ein Verständnis für die Geschichte. Geschichte ist eines der angesehensten und wertvollsten akademischen Fächer, die Ihr Kind lernen wird. Ganze Gesellschaften und die Menschen darin profitieren von einem tieferen Verständnis der Geschichte. Durch Geschichte können wir lernen, wie frühere Gesellschaften, Systeme, Ideologien, Regierungen, Kulturen und Technologien aufgebaut waren, wie sie funktionierten und wie sie sich verändert haben. Die reiche Geschichte der Welt hilft uns, ein detailliertes Bild davon zu zeichnen, wo wir heute stehen. Die Entwicklung von Geschichtskenntnissen bedeutet die Entwicklung von Wissen über all diese verschiedenen Aspekte des Lebens. Geschichte ist voll von Geschichten, einige sind inspirierend und erbaulich, andere sind chaotisch und unmoralisch. Die Geschichte erinnert sich an brillante Menschen und ihre Heldentaten, die die Gestalt von Nationen verändert haben. Diejenigen, die sich nicht an die Vergangenheit erinnern können, sind dazu verdammt, sie zu wiederholen. Die Vergangenheit ist voll von Warnzeichen, wir müssen in der Lage sein, über die Ereignisse, die zu ihnen geführt haben, nachzudenken, aus den gemachten Fehlern zu lernen und uns zu wehren und zu hinterfragen, wenn wir ähnliche Muster erkennen. Geschichte ist ein angesehenes akademisches Fach, das unseren Intellekt herausfordert, die Schülerinnen und Schüler müssen Informationen analysieren, für die es möglicherweise keine eindeutige Interpretation gibt, bevor sie eine ausgewogene Schlussfolgerung ziehen können.