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Wie kam es zu den Überschwemmungen?

Jose Anders
Jose Anders
2025-07-22 07:26:23
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Die Ursache für Hochwasser ist fast immer dieselbe: Regen. In Bayern fallen pro Jahr im Durchschnitt 940 mm Niederschlag. Auf die Gesamtfläche des Freistaates gehen somit 66 Milliarden Kubikmeter Wasser nieder. Ein Teil dieses Regens verdunstet, versickert im Boden oder wird von Pflanzen aufgenommen. Große Mengen des Wassers fließen über unsere insgesamt 100.000 Kilometer langen Bäche und Flüsse letztendlich irgendwann ins Meer. Doch wie auf unseren Autobahnen kann es dabei zu Staus kommen – wenn es zu viel auf einmal regnet, entsteht Hochwasser. Insbesondere an großen Flüssen haben lang andauernde großflächige Regenfälle einen starken Einfluss auf das Hochwassergeschehen. Denn generell kann der Boden, ähnlich wie ein Schwamm, nur eine begrenzte Menge an Wasser aufnehmen. Ist diese Menge erreicht, kann das Regenwasser nicht mehr in den Boden einsickern, es fließt oberflächlich ab. Aus einem Einzugsgebiet gelangt dadurch mehr Wasser in einen Fluss, als das Flussbett aufnehmen kann. Von Starkregen spricht man wenn innerhalb von Minuten oder wenigen Stunden sehr viel Niederschlag fällt. Starkregen kann Überschwemmungen verursachen, auch in vermeintlich sicherer Entfernung zu Gewässern. Durch intensive Niederschläge oder ein Flusshochwasser steigt der Grundwasserspiegel an. Das geschieht meist zeitverzögert: Selbst, wenn ein Hochwasser bereits zurückgeht, kann noch Wasser aus dem Untergrund in Häuser eindringen. Auch Gebäude mit vermeintlich sicherem Abstand zu einem Gewässer sind davor nicht gefeit. Durch die Begradigung der Flussläufe schnitten sich die Flüsse ins Gelände ein und es kam bei Hochwasser zu einem schnelleren und höheren Abfluss. Durch das Errichten der Deiche wird der Abfluss weiter erhöht und beschleunigt. Bei einem extremen Hochwasser sind Deiche nicht ausreichend und Siedlungen hinter den Deichen können überschwemmt werden. Die Unterlieger werden dann aber entlastet, da die Hochwasserwelle nach dem Deichbruch flacher und langsamer wird. Durch stetig wachsende Siedlungen ist es schwierig noch mögliche Rückhalteflächen für den Hochwasserschutz zu finden. Dies stellt den Hochwasserschutz vor große Herausforderungen.