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Wie hoch ist das Risiko, Feuerwehrmann zu sein?

Wiltrud Hennig
Wiltrud Hennig
2025-07-20 15:28:44
Anzahl der Antworten : 13
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Die Unfallzahlen des vergangenen Jahres zeigen, wie auch schon die der Jahre davor, dass der ehrenamtliche Feuerwehrdienst mit Risiken verbunden ist, die leider immer wieder zu schweren und sogar tödlichen Unfällen bei den Einsatzkräften führen. Im Jahr 2019 erlitten Angehörige der freiwilligen Feuerwehr mehr als 4500 meldepflichtige Arbeitsunfälle und über 380 Wegeunfälle. Dabei kamen laut aktuellen Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sechs Feuerwehrmänner zu Tode. In rund 2450 Fällen seien neue Renten an Versicherte oder ihre Hinterbliebenen ausgezahlt worden. Die DGUV sprach von einem „Indiz für einen besonders schweren Unfallverlauf“, dem Feuerwehrleute ausgesetzt seien. Der Klimawandel könne die Gefahrenlage für die Einsatzkräfte der Feuerwehr weiter erhöhen. Mit steigenden Temperaturen komme es vermutlich häufiger zu Starkregen-Ereignissen, Überflutungen und Vegetationsbränden. Dadurch seien Feuerwehrleute zusätzlichen Gefahren ausgesetzt.
Sieglinde Franke
Sieglinde Franke
2025-07-09 09:43:59
Anzahl der Antworten : 17
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Während Studien seit langem einen Zusammenhang zwischen Feuerwehrleuten und höheren Krebsraten wie Mesotheliom und Lungenkrebs belegen, wurde der Zusammenhang mit Hautkrebs erst vor kurzem identifiziert. Von 2,400 Feuerwehrleuten in Südflorida wurde festgestellt, dass bei etwa 7 Prozent ein Melanom diagnostiziert wurde und bei 3.5 Prozent nicht-melanozytäre Hautkrebserkrankungen auftraten – höhere Raten als bei der allgemeinen Bevölkerung Floridas. Es wurde auch festgestellt, dass bei Feuerwehrleuten in jüngeren Jahren ein Melanom diagnostiziert wurde – im Durchschnitt bei 42 Jahren, verglichen mit 64 Jahren bei der US-Bevölkerung. In jüngerer Zeit ein 2023 JAAD Überprüfen von fünf Studien befassten sich mit dem Melanomrisiko bei Berufsfeuerwehrleuten. Vier der Studien zeigten ein erhöhtes Risiko bei Berufsfeuerwehrleuten im Vergleich zu Nichtfeuerwehrleuten. Die Autoren der Rezension schrieben, dass „die Exposition von Feuerwehrleuten gegenüber krebserregenden Verbrennungsnebenprodukten wie polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, Benzol, Metallen und polychlorierten Biphenylen Besorgnis über ein erhöhtes Krebsrisiko hervorgerufen hat.“ In einer australischen Studie hatten Feuerwehrleute im Laufe ihrer Karriere eine um 45 Prozent höhere Melanomrate als die Allgemeinbevölkerung.
Ali Schröter
Ali Schröter
2025-07-09 08:33:41
Anzahl der Antworten : 15
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Immer wieder kommen Feuerwehrleute bei Rettungseinsätzen ums Leben. Sie müssen da hin, wo andere weglaufen. Die neuesten Zahlen sind von 2013, da gab es in ganz Deutschland sechs Tote bei Freiwilligen Feuerwehren. Im Jahr davor waren es acht, davor fünf Tote - das bei einer Zahl von 1,2 Millionen Einsätzen im Jahr. Allerdings gibt es im Einsatz eine Regel, die im Notfall andere sticht: Wir retten Leben. Dafür können wir dann auch einmal ein höheres Risiko eingehen.
Constanze Moll
Constanze Moll
2025-07-09 06:40:27
Anzahl der Antworten : 11
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Besonders gefährlich nannte er die organischen Brandzersetzungsprodukte und das damit verbundene Krebsrisiko. Aromatische Verbindungen wie Benzol mit krebserregenden Potenzial sind im Brandrauch immer vorhanden. Die International Agency for Research on Cancer der WHO hat im vergangenen Jahr die berufliche Exposition im Feuerwehreinsatz als krebserregend für Menschen eingestuft. Wenn Schutzkleidung und Atemschutz ordnungsgemäß getragen wird, werden die Belastungen minimiert, aber nicht ganz ausgeschlossen. Das staatliche Arbeitsschutzrecht fordert auch für den Einsatz ein Minimierungsgebot. Bei Realbränden ist die Belastung der Einsatzkräfte genauso hoch wie in Brandübungscontainern. Das Forschungsprojekt der DGVU hat hierzu unterschiedliche Einsätze untersucht.