Warum wurden Gärten angelegt?

Reinhard Weber
2025-07-28 22:44:42
Anzahl der Antworten
: 16
Der Gartengrundriss des Kardinals Este hat eine besondere Dreidimensionalität, die sich aus der exponierten Lage der Villa und ihrer Terrassenanlage ergibt.
Die Konzeption sieht außerdem vor, dass man beim Durchschreiten des Gartens von dunklen feuchten Arrangements wie den Grotten in das gleißende Sonnenlicht tritt.
Auf diese Weise folgen ganz unmittelbar die vier Elemente Wasser, Erde, Feuer und Luft aufeinander.
Dieser sollte kein abgeschiedener Privatgarten werden, sondern ein repräsentativer Ort, der den glanzvollen Rahmen für luxuriöse Feste bot.
Der ganze Garten sollte in seiner Ausdehnung und Gestaltung auf einen Blick erfassbar sein und wurde deshalb in seiner Form lang und schmal angelegt.
So wie der absolutistische Herrscher Ludwig XIV. sich als Zentrum der politischen Macht empfand, so war auch der Garten von Versailles ganz auf den Sonnenkönig hin ausgerichtet.
Die englischen Gartengestalter wie Lancelot Brown und Humphrey Repton distanzierten sich bewusst von den strengen Sichtachsen, den geometrisch angelegten Beeten und gezirkelten Buchsbäumchen des französischen Barockgartens.
Diese Ablehnung entsprang dem philosophischen Denken der Aufklärung, das in der "Unnatur" der absolutistischen Barockgärten ein Pendant zur Unterdrückung des Menschen sah.
Die Natur wurde nicht mehr beherrscht und unter bestimmte Regeln gezwungen, sondern sollte sich entfalten können.
Durch viele abwechslungsreiche Elemente wie angelegte, aber natürlich wirkende Teiche und Seen, verschlungene Wege oder weite Rasenflächen sollte sich der Spaziergänger besonders intensiv mit der Natur verbunden fühlen.

Maria Albert
2025-07-28 19:22:11
Anzahl der Antworten
: 14
Gärten gehören schon seit der Antike zu den Menschen. Sie waren von praktischem Nutzen oder dienten religiösen und ästhetischen Zwecken. Gärten galten in Mesopotamien und Ägypten als Orte der Besinnung, ja als Paradies. Menschen suchten in den Anlagen Erholung und vertreiben sich die Zeit mit Müßiggang.
Vor allem die alten Römer perfektionierten die Gartenkunst mit prachtvollen Villengärten mit geometrischen Formen, Statuen und Wasserspielen, die noch heute als Vorbilder für viele Gartengestaltungen dienen.
Im Mittelalter dann wurden Gärten vor allem in den Klöstern zu einer wichtigen Quelle des Wissens um Kräuter und Heilpflanzen.
Die Gärten im Ruhrgebiet boten einen Ort der Erholung und des Stolzes, fernab des rauchenden Schornsteins und der grauen Fabrikmauern.
Die um den klassischen Rasen zum Spielen und Erholen angelegten Beete ein Garant für Abwechslung auf dem Teller.