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Wann entstand die Gartenkultur?

Gotthard Fritz
Gotthard Fritz
2025-07-28 22:19:42
Anzahl der Antworten : 13
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Die Gartenkultur hat ihre Ursprünge in der Antike und entwickelte sich im Laufe der Zeit durch verschiedene künstlerische Bewegungen, soziale Verhältnisse und wirtschaftliche Entwicklungen. Das englische Streben nach „Vernünftigkeit“ galt als Hauptgrund für die Zerstörung des formalen Gartens in England, da er nichts produzierte, in der Unterhaltung teuer war und durch den Mangel an Abwechslung nur geringes Interesse fand. In der Gartenkunst gibt es nur wenige wirklich neue Ideen, da die meisten Anlagen auf vielfältige Vorbilder zurückgeführt werden können. Zeitgenössische Gärten bringen kreative Ideen und sogar Innovationen hervor, jedoch haben auch diese Gärten ihren Ursprung in der Gartengeschichte. Man kann zwar Gärten als Typen sehen, aber man muss über das Offensichtliche hinausgehen, um die Vielgestaltigkeit, die Verknüpfungen und die Ursprünge der Ideen, die diese lebende Kunstform geschaffen haben, zu entdecken. Jeder für sich ist individuell und einzigartig. Gärten gehören zu den wenigen Dingen im Leben, die nicht kopiert oder in Masse produziert werden können. Selbst wenn man das, was man am meisten bewundert, kopiert, muss es doch örtlichen Bedingungen angepasst werden, sonst ist das Ergebnis „der Körper ohne Seele“. Ähnliche Probleme entstehen, wenn man die Pflege und das Management historischer Parks und Gärten betrachtet. Gärten sind das Ergebnis wechselnder Ideen und Moden, neuer Technologien, sozialer Verhältnisse, künstlerischer Bewegungen, wirtschaftlicher Entwicklungen und ganz einfach der Notwendigkeit des gesellschaftlichen und politischen Wandels. Entscheidungen darüber, wie man einen Garten unterhält, was zu ändern ist, was hinzugefügt oder herausgenommen werden soll, werden nicht auf die leichte Schulter genommen und sie können auch nicht mit einer einfachen Formel gelöst werden. Jeder Garten ist für sich selbst einzigartig und muss dementsprechend behandelt werden.
Vanessa Krauß
Vanessa Krauß
2025-07-28 21:29:35
Anzahl der Antworten : 9
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Die bürgerliche Gartenkultur in Deutschland entspringt im Wesentlichen der Renaissance. Ab dem 15. Jahrhundert bis Anfang des 17. Jahrhunderts erblühten Gärten in Nord- und Mitteleuropa nach Vorbildern in Italien. Bei der Gestaltung der privaten Hausgärten in der Renaissance griff man auf Vorbilder aus der römischen Antike zurück. Schon um Christi Geburt hatten wohlhabende Bürger neben ihren blühenden Villengärten auf dem Land auch Stadthäuser in Rom mit Gärten: Kräuter- und Ziergärten, die unmittelbar mit den Wohnräumen verbunden waren. In der Renaissance wurde die Begeisterung für Gartenkultur, Pflanzensammeln und Botanik zunächst in den prosperierenden deutschen Reichsstädten aufgegriffen, die Handelsbeziehungen zu Italien hatten.
Janine Baum
Janine Baum
2025-07-28 20:40:05
Anzahl der Antworten : 11
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Die Entwicklung der Gartenkultur begann, als Menschen sich niederließen und Gärten anlegten, um sich mit Obst und Gemüse sowie Arznei zu versorgen. Alsbald entdeckte man den Garten auch als sinnliches Erlebnis mit der Natur. Der Garten wurde zum Ort der Kontemplation und des Kraftschöpfens. Als man begann, ihn nach Kriterien zu gestalten, die nichts mit seinem Nutzen zu tun hatten, entstand die Gartenkunst. Die Babylonier besaßen eine reiche Gartenkultur. Die hängenden Gärten von Babylon, eines der sieben Weltwunder der Antike, stammen aus dieser Zeit. In Griechenland gab in den dicht besiedelten Städten kaum Platz für Gartenanlagen. „Echte“ Gärten und park­ähnliche Anlagen sind in Griechenland erst in der Zeit Alexanders des Großen aufgekommen.
Karl-Friedrich Ehlers
Karl-Friedrich Ehlers
2025-07-28 18:52:32
Anzahl der Antworten : 10
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Ästhetisch bewusst gestaltete Grün- und Freiflächen sind seit der Antike in Städten und im Zusammenhang mit Landgütern nachgewiesen. Im Alten Ägypten befanden sich vor mindestens 5000 Jahren rund um die Pyramiden, Gräber und Tempel umfangreiche Tempelgärten, weil neben Speisen und Getränken auch Pflanzen und Blumen zu Ehren der Toten und der Götter geopfert wurden. Auch persische Gärten fußen auf einer mehr als 3000 Jahre alten Tradition, die für den Iran und benachbarte Regionen typisch ist. analog verhält es sich mit der Gartenkunst in China und mit japanischen Gärten. Die im 18. Jahrhundert angelegten Jardins d'Annevoie sind die einzigen Wassergärten in Belgien, mit Perspektiven im französischen Stil, Fantasie im englischen Stil und intimem Charme im italienischen Stil. Seit etwa 1720 entstand in England unter dem Einfluss der letztgenannten ostasiatischen und chinesischen Gärten und als bewusster Kontrast zum französischen Barockgarten der englische Landschaftsgarten.
Silvio Geyer
Silvio Geyer
2025-07-28 18:28:08
Anzahl der Antworten : 15
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Einer der berühmtesten italienischen Renaissancegärten ist der der Villa d'Este, der im 16. Jahrhundert in Tivoli angelegt wurde, östlich von Rom. Der französische Barock-Garten ist eine Weiterentwicklung und Steigerung des Renaissancegartens. Der Garten der freiheitsliebenden Aufklärung wurde nun ganz natürlich wie eine Landschaft angelegt. Die englischen Gartengestalter wie Lancelot Brown und Humphrey Repton distanzierten sich bewusst von den strengen Sichtachsen, den geometrisch angelegten Beeten und gezirkelten Buchsbäumchen des französischen Barockgartens. Im Auftrag des französischen Finanzministers Nicolas Fouquet legte er ab 1650 um dessen Schloss Vaux-le-Vicomte einen Garten an.
Alex Popp
Alex Popp
2025-07-28 18:20:58
Anzahl der Antworten : 8
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Die Gartenkultur hat eine 500-jährige Geschichte in Europa. Garten ist Anbau von Gemüse, Obst und Zierpflanzen, Garten ist Züchtung und Sortenkunde, Garten ist Kunst und Technik, Garten ist sozialer Ort und Symbol – Garten ist ein Stück unserer Kultur und Geschichte. Dieses Buch schildert die Gartengeschichte anhand des Fundus der Bücherei des Deutschen Gartenbaus. Es bietet einen Einblick in die historische Gartenkultur: Die jeweiligen Schwerpunkte werden in kurz gehaltenen Abschnitten präsentiert und sind reich illustriert. Eine sehr gute Mischung zwischen Text, Bild und abgedruckten Quellen mit sorgfältig zusammengestellten historischen Exkursen in die Welt der europäischen Gartenkultur. Das besondere Buch für Gartenliebhaber. Seit 1822 sammelt die größte Spezialbibliothek für Gartenliteratur in Deutschland bibliophile Schätze. Ihre Bücher, Zeitschriften, Loseblattbestände, Handschriften, Kataloge und Fotos bilden die Grundlage einer kunstvoll illustrierten Darstellung der 500-jährigen Welt europäischer Gartenkultur.