Wie entwickelte sich die Feuerwehr?

Christina Horn
2025-08-08 11:39:24
Anzahl der Antworten
: 10
Bis 1865 war es nach der damals gültigen Feuerschutzordnung der Stadt Mülheim an der Ruhr für alle männlichen Bürger Pflicht, den Feuerschutz sicherzustellen. Von 1865 bis 1879 entwickelten sich im Stadtgebiet - wie damals üblich - sogenannte "Turner-Feuerwehren" und "Freiwillige Bürgerwehren". Die erste Einrichtung mit dem Namen Freiwillige Feuerwehr wurde 1879 im Stadtteil Saarn gegründet. Am 11. August 1887 wurde schließlich die "Turner-Feuerwehren" und "Freiwilligen Bürgerwehren" aufgelöst und die städtische Freiwillige Feuerwehr gegründet. Davon ausgehend bildete sich bis zum Jahre 1912 eine über das gesamte Stadtgebiet verteilte, schlagkräftige Freiwillige Feuerwehr in einer Gesamtstärke von 230 Einsatzkräften. Nach vielen Jahren des erfolgreichen Feuerschutzes für die Mülheimer Bürger*innen ab dem 1. April 1924 auch in der Zusammenarbeit mit der gegründeten Berufsfeuerwehr, wurde die Freiwillige Feuerwehr im Oktober 1946 aufgrund mangelnden Interesses der Einwohner*innen und fehlender oder schlechter Ausrüstung aufgelöst. Bis zum Jahre 2001 wurde der Feuerschutz alleine durch die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr sichergestellt. Am 14. Dezember 2000 wurde durch den Rat der Stadt die Neugründung einer Freiwilligen Feuerwehr beschlossen. Ausschlaggebende Gründe dafür waren zum einen die gesetzlichen Verpflichtungen, die sich aus dem Feuerschutz- und Hilfeleistungsgesetz NRW ergeben, insbesondere aber die Optimierung der Brandschutzversorgung. Eine Freiwillige Feuerwehr stellt hier eine nicht zu vernachlässigende Reserve dar, die zu einer erheblichen Verbesserung des Sicherheitsniveaus für die Bevölkerung führt.

Susann Göbel
2025-07-31 22:19:27
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: 7
Die ersten Ansätze für eine organisierte Brandbekämpfung stammen aus China und dem Römischen Reich.
Spätestens seit dem 1. Jahrhundert vor Christus gab es in Rom private Feuerwehren, die allerdings zum Vorteil ihrer jeweiligen Besitzer arbeiteten.
Der Kaiser Augustus bildete schließlich im Jahr 21 v. Chr. eine Feuerwehr aus 600 Sklaven.
Als sich die Einheit als wenig effizient erwies, gründete Augustus die „Vigiles“ (Wächter).
Erst als im europäischen Mittelalter die Städte wuchsen und die Gefahr von Stadtbränden sichtlich zunahm, wandten sich die Menschen wieder verstärkt dem Brandschutz zu.
Viele mittelalterliche Städte erließen Feuerlöschordnungen.
Die leistungsfähigere Feuerspritze mit Kolbenpumpe, wie sie schon die Römer kannten, musste 1655 zum zweiten Mal erfunden werden.
Erst in der Neuzeit begann eine spürbare, technische und organisatorische Verbesserung der Brandbekämpfung.
Die vermutlich erste Berufsfeuerwehr der Welt wurde 1686 in Wien gegründet.
Ab dem 18. Jahrhundert entstanden vielerorts so genannte Rettungsgesellschaften, die sich vor allem das Retten von Menschenleben zum Ziel setzten und als Vorläufer der modernen Feuerwehr gelten können.
Wahrhaft Historisches vollzog sich im Jahr 1799 in der rheinland-pfälzischen Stadt Alzey: Hier gründete sich wohl die allererste freiwillige Feuerwehr Deutschlands.
Eine Gründungswelle freiwilliger Feuerwehren folgte nach der deutschen Revolution 1848/49.
Rund 24.000 freiwillige Feuerwehren bilden heute das Rückgrat des Brandschutzes in Deutschland.
Darüber hinaus übernehmen sie zahlreiche weitere Aufgaben in Rettungswesen und Katastrophenschutz: Retten – Löschen – Bergen – Schützen
564 v. Chr.: Hinweise auf eine erste Feuerlöschtruppe in China
21 v. Chr.: erste kommunale Feuerwehr durch den römischen Kaiser Augustus
6. v. Chr.: „Vigiles“ mit 3500 Männern zur Brandbekämpfung in Rom
1086: Feuerlöschordnung von Meran (heute Südtirol) wird erlassen
1588: Erwähnung von Lederschläuchen als Innovation in der Brandbekämpfung (Augsburg)
1655: Feuerspritze mit Kolbenpumpe wird in Nürnberg (erneut) erfunden
1686: erste Berufsfeuerwehr der Welt in Wien
1799: erste freiwillige Feuerwehr in Deutschland, gegründet in Alzey
1847: berühmter Löscheinsatz beim Theaterbrand in Karlsruhe-Durlach, erstmalige Verwendung des Begriffs „Feuerwehr“
1865: erster durchgehender Gummischlauch wird der Öffentlichkeit vorgestellt

Boris Menzel
2025-07-24 20:04:55
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: 11
Eine Feuerwehr ist durch geordnete, ruhige, überall am richtigen Ort angreifende eingeübte Tätigkeit gekennzeichnet. Feuerwehr ist ein Ausrüstungs-, Ausbildungs- und Führungssystem, das durch Zusammenwirken zum sofortigen Einsatz befähigt. Bereits das späte Mittelalter brachte ein organisiertes Löschwesen hervor, das sich allerdings schon allein aufgrund seiner genossenschaftlichen Struktur erheblich von der Organisation einer Feuerwehr unterschied. Erste „professionelle“ Strukturen – noch weit entfernt von einer professionellen Feuerwehr, wie wir sie heute kennen – im Kampf gegen das Feuer lassen sich bereits im späten 18. Jahrhundert bei den Rettungsgesellschaften finden, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, Mobiliar aber auch Menschen vor dem Feuer zu retten.
Eine gewichtige Rolle in der Geschichte der Feuerwehr nehmen die Turnvereine des frühen 19. Jahrhunderts ein. Die Entwicklung von Turnerschaft und Feuerwehr ist jedenfalls eng miteinander verknüpft. Eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung der europäischen Feuerwehr spielten die Franzosen. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhundert entwickelten sich neben der Pariser Berufsfeuerwehr, dem Sapeur-Pompier-Bataillon, in zahlreichen weiteren Städten bezahlte Municipial-Sapeur-Pompier-Abteilungen. Die erste belegte Verwendung des Begriffs „Feuerwehr“ geht übrigens auf das Jahr 1847 zurück. Die deutsche Feuerwehr war geboren.

Katja Peters
2025-07-16 14:12:12
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: 11
Eine der ältesten Freiwilligen Feuerwehren auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschlands ist die Freiwillige Feuerwehr der Kreisstadt Saarlouis im heutigen Saarland. Sie wurde 1811 von der damaligen französischen Regierung gegründet. Am 16. September 1811, kurz nach einem im Nachbardorf Fraulautern ausgebrochenen großen Brand, wurde auf Beschluss des Magistrats der Stadt Saarlouis die bestehende Feuerlöscher-Kompanie unter Genehmigung des Präfekten von Metz Vincent-Marie Viénot de Vaublanc durch den Oberbürgermeister Renauld neu organisiert. Nachdem am 1. Dezember 1815 die Preußen in Saarlouis eingezogen waren, wurde die Feuerwehr preußisch bzw. deutsch. In Deutschland entstand 1835 dann die erste deutsch gegründete Feuerwehr. Dies ist die Spritzengemeinschaft Kierspe-Neuenhaus, die auch noch heute als Löschgruppe Neuenhaus des Löschzuges IV Neuenhaus/Vollme der Feuerwehr Kierspe existiert. 1841 erfolgte die Aufstellung der ersten Freiwilligen Feuerwehr nach heutigem Verständnis im sächsischen Meißen. 1846 entstanden dann nach und nach auch andere deutsch gegründete Freiwillige Feuerwehren in Heidelberg und Durlach. Heutzutage sind die meisten Freiwilligen Feuerwehren mit modernstem Gerät ausgestattet, um im Ernstfall schnelle und professionelle Hilfe leisten zu können. Neben den zahlreichen Freiwilligen Feuerwehren in den einzelnen Gemeinden gibt es auch größere ebenso Freiwillige Feuerwehren, die mit einer umfangreicheren Ausrüstung die Feuerwehren der Umgebung bei speziellen Einsätzen unterstützen können.
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