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Warum gibt es so viele Unwetter?

Boris Menzel
Boris Menzel
2025-07-23 02:56:08
Anzahl der Antworten : 11
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Dass Extremwetter mit dem Klimawandel zunehmen und auch in Zukunft zunehmen werden, wissen wir. Kaum bildet sich ein Cumulonimbus, so heißen die hochreichenden Gewitterwolken, gibt es Starkregen, Hagel, Böen bis Orkanstärke. Und viel häufiger Überflutungen, dazu nicht selten vollgelaufene Keller. Seit einigen Jahren kann man den Eindruck bekommen, Gewitter geraten grundsätzlich aus den Fugen.
Marc Büttner
Marc Büttner
2025-07-23 02:35:06
Anzahl der Antworten : 11
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Der Klimawandel ist bei den aktuellen Extremniederschlägen quasi "Beitragstäter". Ursache dürften aber mehrere Faktoren sein, etwa eine Kombination aus einer bestimmten meteorologischen Wetterlage mit Kaltlufteinbruch und dem extrem warmen Mittelmeer. Generell führe ein wärmeres Klima zu stärkeren Extremniederschlägen, weil warme Luft deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Im aktuellen Fall bedeutet das, dass die Wetterlage, die jetzt über Mitteleuropa zieht, mehr Feuchtigkeit mit sich nimmt, als sie das vielleicht vor 50 Jahren gemacht hätte. Neben der Wetterlage mit einem Kaltlufteinbruch sei das Mittelmeer im Moment extrem warm, wodurch deutlich mehr Feuchtigkeit verdunsten kann. Die Erwärmung des Mittelmeers wiederum ist teilweise auf den Klimawandel zurückzuführen, aber auch auf die deutlich reinere Luft über Europa. Dass eine wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann und dass man davon ausgehe, dass Starkniederschläge in vielen Weltregionen stärker werden, das stehe auch ganz klar im sechstes Sachstandsbericht des Weltklimarates.
Christa Rudolph
Christa Rudolph
2025-07-23 01:17:02
Anzahl der Antworten : 14
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Durch den Klimawandel werden Extremwetter wie Starkregen immer häufiger. Es regnet deutlich häufiger heftig in Mitteleuropa. Ungewöhnlich starke Niederschläge kommen heute in Deutschland doppelt so häufig vor wie vor 100 Jahren. Durch die steigenden Treibhausgase in der Atmosphäre steigen die Durchschnittstemperaturen. Warme Luft kann sehr viel mehr Wasser aufnehmen, so dass auch die potenziellen Niederschlagsmengen größer sind. Auch die atmosphärische Zirkulation wird vom Klimawandel beeinflusst. Bei uns schwächt sich vor allem der Jetstream ab, weshalb manche Regengebiete nicht mehr so schnell weiterziehen und somit über regional begrenzten Flächen deutlich mehr Niederschläge fallen als wir es kennen.
Gernot Haas
Gernot Haas
2025-07-23 01:08:20
Anzahl der Antworten : 8
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In der Wissenschaft wird viel diskutiert, dass sich der Jetstream abschwächt, weil dieser durch den Temperaturgegensatz zwischen dem Äquatorbereich und den Polen angetrieben wird. Im Zuge des Klimawandels erwärmt sich die Arktis schneller als die Tropen, was den Temperaturunterschied zwischen diesen Regionen verringert und den Jetstream ausbremst. Das Wetter steht quasi auf der Stelle – eben auf genau der Stelle, die den ganzen Regen oder die ganze Hitze dann auf einmal abbekommt. Wenn man das weiter denkt, wenn Regen und auch Hitzeereignisse länger über einer Region verharren, dann wird auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass diese Ereignisse immer extremer werden – durch Rückkopplungsmechanismen. Rückkopplung bedeutet am Beispiel Hitze, dass die Bodentrockenheit die Wärme noch verstärkt. Das liegt daran, dass die Verdunstung von Feuchtigkeit im Boden zu einer Abkühlung führt. Und wenn dieser Mechanismus nicht mehr gewährleistet ist, dann führt es dazu, dass heiße Gebiete noch heißer werden. Ähnliches gilt bei Nässe: Irgendwann sind die Böden eben voll, wenn man es so nennen mag, und können keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen – und der Pegel steigt.